Tausend Menschen in der Falle
Die Stadt Kurachove war seinerzeit ein wichtiger logistischer Knotenpunkt — viele Routen im „südlichen“ Donbas führten durch diese Stadt.
Heute ist der zentrale Teil von Kurachove schwer beschädigt, soziale Objekte sind zerstört. „Luftalarm“ ist hier keiner zu hören — er besteht rund um die Uhr. Die Stadt selbst steht unter fast pausenlosem Beschuss, der Feind setzt sowohl Artillerie als auch massive Bomben aus der Luft ein. Nach Aussage des Polizeichefs wird die Stadt täglich von drei bis zehn Lenkbomben angegriffen.
Am 6. November erklärte der Leiter der Donezker Militärverwaltung, Vadym Filaschkin, im Telemarathon, dass eine Evakuierung aus Kurachove derzeit praktisch nicht möglich sei. Der Feind macht mit FPV-Drohnen Jagd auf alles, was sich bewegt. Ein besonders schwerwiegendes Problem ist es, dass es in der Stadt inzwischen keine Verbindung mehr gibt. Im Falle eines Luftangriffs, einer Verletzung oder der Notwendigkeit einer sofortigen Evakuierung gibt es keine Möglichkeit, die zuständigen Dienststellen zu informieren.
Mit Stand vom 20. November sind in der Stadt 800 Personen verblieben, in der Gemeinde von Kurachove noch etwa 2.800 Personen.
Die Stadt Kurachove in unserer Foto-Sammlung von Serhij Okunjev.