Ein Jahr des Großen Krieges und die Aussichten für unseren Sieg

Erklärung der Initiativgruppe “Erster Dezember”.
24. Februar 2023UA DE EN ES FR IT RU

Ініціативна група “Першого грудня”

Einige wichtige Siege hat die Ukraine bereits errungen, allein schon damit, dass sich die Mythen über einen (ukrainischen) “failed state” und über die “zweite Armee der Welt” (die russische) in Propaganda-Rauch aufgelöst haben. Die russischen Truppen in der Ukraine vernichten heute nicht die ukrainische Unabhängigkeit, sondern das, was von ihrem früheren Großmachtstatus noch übrig ist.

Krieg bedeutet Blut und viel Leid. Aber die Ukrainer haben durch dieses gemeinsame Opfer von Millionen das gewonnen, wovon zahlreiche Generationen vor uns geträumt haben: die internationale Anerkennung der Ukrainer als Nation, als Subjekt.

In dem langen nationalen Kampf waren wir lange Zeit allein. Heute sind wir Teil einer weltweiten Koalition, und dies immer weniger als Objekt fremder Aufmerksamkeit und dafür immer mehr als Subjekt unseres eigenen Schicksals.

Wir haben für uns klären können, welchen Platz die Ukraine im geopolitischen Weltgefüge einnehmen sollte: “Wenn wir uns früher darüber gestritten haben, mit wem wir zusammen sein sollten, so kommen wir jetzt endlich zu der Frage, wer wir sein sollten” (Pavlo Kasarin).

Erst die Maidans und jetzt der Krieg haben uns deutlich gemacht, dass “vereint zu sein” nicht heißt, gleich zu sein. Noch ein paar Anstrengungen und wir werden uns davon überzeugen, dass unsere Unterschiede kein Schicksalsschlag sind, sondern unser Reichtum.

Wer sich früher seiner ukrainischen Herkunft schämte, ist heute stolz darauf.

Die Liste ließe sich fortsetzen, aber es kommt darauf an zu erkennen, dass all diese Siege möglich wurden, weil wir auf der Seite der Wahrheit, des Lichts und des Guten standen. Wenn das so bleibt, werden wir auch weiterhin siegreich sein. Dann wird Gottes Segen mit uns sein.

Das bedeutet, sich an der geistigen Kraft des Volks zu erfreuen und zu ihrem Zuwachs beizutragen. Das Licht wird dadurch nur stärker werden.

Das heißt jedoch, in unserem neuen Gesellschaftsvertrag Folgendes festzuhalten: Zugunsten des Stärkeren Recht zu sprechen ist ein Verbrechen; sich am Unglück eines anderen zu bereichern ist verwerflich; zu stehlen ist strafbar, sich das Gut eines anderen anzueignen ist schändlich; auf einem anderen herumzutrampeln, um sich zu erheben, ist Selbsterniedrigung. Nicht alle haben dies aus dem Krieg gelernt, aber es wird ohne Zweifel jemanden geben, der sich für die Benachteiligten und Bestohlenen einsetzen wird.

Das bedeutet, der Regierung für das Gute, das sie getan hat, Respekt zu zollen. Zugleich müssen wir sie auf ihre Fehler hinweisen und dürfen nicht zuzulassen, dass sie, die gegen die Welt der Autokratie und des Despotismus kämpft, von deren Menschenverachtung anstecken und von der Herrschaft der Gewalt verführen lässt. Andernfalls wird der Unterschied zwischen unserer und der feindlichen Welt verschwinden.

Es bedeutet, das Böse zu sehen und zu überwinden, sich jedoch nicht darauf zu fixieren. um nicht davon absorbiert zu werden.

Es bedeutet, für die Wahrheit einzutreten, an die man glaubt, nicht aber zuzulassen, dass Tausende unserer persönlichen Wahrheiten die Klingen kreuzen und dabei die Wahrheit unseres Landes und seine Sicherheit zu zerstören.

So werden wir unsere Mission als Bürger und unsere Pflicht gegenüber den Gefallenen erfüllen.

Und wir werden gewinnen.


Initiativgruppe “Erster Dezember”

Olja Hnatjuk, Volodymyr Jermolenko, Jevhen Sacharov, Jossif Sisels, Ihor Koslovskyj, Myroslav Marynovytsch, Ihor Juchnovskyj, Jaroslav Jazkiv

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