Das zerstörte Oskil aus der Luft

Nach Beginn des flächendeckenden russischen Einmarschs befand sich das Dorf zunächst in der grauen Zone. Im März 2022 geriet es unter russische Kontrolle.

Am 11. März beschossen die Okkupanten aus Grad-Mehrfachraketenwerfern die psychoneurologische Einrichtung in Oskil, wo sich 30 Angestellte und 330 Patienten aufhielten (weitgehend ältere Personen und Menschen mit Behinderungen). Zum Glück befanden sich diese im Schutzraum und blieben unverletzt.

Wie der Leiter der örtlichen Militäradministration von Oskil, Hennadij Sahorujko, in einem Interview mit „Slobodskij kraj“ berichtete, bereiteten die Besatzer ein hübsches Bild für Putin vor: Vor allem besetzten sie lokale Führungsposten mit kollaborationswilligen Einheimischen, zwangen Pädagogen dazu, auf ihre Seite zu wechseln und das Unterrichtsprogramm in den Schulen in Gang zu bringen. Wer mit der Position der Besatzer nicht einverstanden war, landete in den Folterkammern von Isjum.

Das Dorf wurde im Laufe des Slobozhansker Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte befreit, die im September 2022 begonnen hatte. Trotz des anhaltenden Beschusses kehren die Menschen zurück, selbst in zerstörte Häuser. Die Minenräumung ist im Gange, die Versorgung mit Wasser, Gas, und Strom wird wiederhergestellt.

Die Ermittler der Charkiver Menschenrechtsgruppe zeichnen seit fast einem Jahr das zerstörte Gebiet Charkiv mit Kameras am Boden und mit Drohnen auf. Hier finden sich Fotos von Oskil nach der Befreiung.